Pfingstlager – Lionheart

Auf den Spuren Simsons
„Sag mir doch, worin deine große Kraft liegt…“

So oft sind wir machtlos. So oft gelingen uns die Dinge nicht so, wie wir uns das eigentlich wünschen würden.
Wir verletzten andere, tuen unrecht, sind gereizt, unfreundlich, reden über andere, sind verärgert oder nur halbherzig bei der Sache. Das genaue Gegenteil eines starken unbeugsamen Herzen.
Wie soll Gott mich da gebrauchen können? Ich bin doch oft so schwach und mache so vieles falsch.

Auf dem 3. Pfingstlager 2024 folgten wir Simsons Spuren aus dem Alten Testament, um herauszufinden, wie wir ein Löwenherz – ein starkes, mutiges und aufrichtiges Herz erhalten können.

Galerie: 3. Pfingstlager

Zunächst einmal mussten alle Pfadfinder bereits die Tage vor Lagerbeginn sehr starke und tapfere Herzen besitzen, denn der Wetterbericht sprach von einem regenreichen Wochenende mit Chancen auf Gewitter. Kein wohliger Sonnenschein im lauschigen Frühsommer.

25 wagemutige Pfadfinderinnen und Pfadfinder starteten am Freitag um 16:00 Uhr an der Ev. Stadtmission in Butzbach in das Pfingstlager:
die Wanderfalken,
die Wildkatzen
und als Lagerneulinge, die Luchse.

Unsere Feuersalamander waren zu diesem Zeitpunkt bereits unterwegs auf ihrem ersten Hajk. Irgendwo mit Karte, Kompass und Gepäck auf der Suche nach ihrem Schlafplatz.

Vom ersten Moment an konnten wir Gottes Segen auf dem Lager spüren. Das Wetter war stabil, kein Regen, gute Stimmung, sodass eine Jurte gemeinsam aufgebaut werden konnte. Hierbei wurde schnell gemerkt, dass unsere Feuersalamander und ihre Leiter fehlten; dennoch gelang der Aufbau und die Jurte stand vorbildlich abgespannt auf dem Platz.

Da der Regen dann doch nicht auf sich warten ließ, wurde statt einem weiteren Zelt ein Feuer entzündet und Abendessen gegrillt. Die Lagerneulinge der Luchse durften statt im Zelt in der Ev. Stadtmission übernachten, da die Jurte von Wildkatzen und Wanderfalken bezogen wurde.


Eine Kohte hätte noch aufgebaut werden können, denn Gott hielt am kompletten Abend den Regen fern – welch ein Segen! So wurde es ein vergnügter Lagerfeuerabend mit vielen Spielen, Lachern und den unterschiedlichsten Liedern.

Außerdem hörten wir von Simson seine Geschichte: Wie er von Gott berufen wurde, Gottes Nähe und Kraft immer wieder spürte und ihm von Herzen nachging. Aber auch von falschen Entscheidungen in seinem Leben erzählte er uns, Momenten, in denen er sich schwach fühlte und Gott scheinbar weit weg war. Er machte uns Mut, immer wieder Gottes Nähe zu suchen, auch wenn wir vieles falsch machen und uns unbedeutend oder schwach fühlen.

Am nächsten Morgen nach dem Morgenapell tauschten sich die einzelnen Sippen über das Gehörte vom Abend aus und überlegten gemeinsam, wie diese „Nähe zu Gott suchen“ praktisch aussehen kann.

Nach einem guten Frühstück wurden die Kochkisten neu gepackt und sortiert, denn diese wurden noch später auf dem Stammplatz benötigt, da alle Sippen zur Kochchallenge herausgefordert wurden: Ein Gericht für Gäste aussuchen, dafür die passenden Zutaten einkaufen, Feuer machen, schnippeln, Kochen über dem Feuer, Tisch decken und alles so fertig machen, dass das Essen passend um 18:00 Uhr für die Gäste warm und abgeschmeckt fertig ist.

Keine leichte Aufgabe, wenn es dabei ab dem Mittag in Strömen regnet, die Feuer irgendwie entzündet werden müssen und man eigentlich nicht so recht weiß, wo eigentlich was im Supermarkt zu finden ist.

Um 15 Uhr schallten dann Jubelrufe und Lärm über den Stammplatz, der von der Ankunft der Feuersalamander zeugte. Wanderstöcke in Händen, die aus nassen Regenjacken und Ponchos hervorschauten, kamen diese erschöpft aber mit einem breiten Grinsen im Gesicht unter Jubel der anderen Sippen auf den Stammplatz gelaufen. 21 Kilometer lagen hinter ihnen, davon die letzten 2 Stunden im strömenden Regen. Die Augen wurden größer, als sie erfuhren, dass die Vorbereitungen für ihr Abendessen bereits in vollem Gang waren.

So konnten sich die Feuersalamander noch kurz ausruhen, bevor es dann an die gedeckten Tische zum Abendessen ging.

Die Wahl fiel schwer: Käsespätzle in Rahmsauce oder doch lieber Nudeln mit selbstgemachter Tomatensauce, frischen Kräutern und Käse oder vielleicht die mysteriöse „Wilde Suppe“?

Am Ende wurden alle satt und konnten eine wunderbare warme Mahlzeit genießen. Allen Köchen war es gelungen auf die Minute genau das Essen fertig zu haben, sodass 33 Pfadfinderinnen und Pfadfinder gemeinsam mit dem Essen starten konnten.

Der lange Tag im Regen forderte seinen Tribut, denn schon auf dem Rückweg zur Ev. Stadtmission hörte so mancher bereits seine Isomatte und den Schlafsack rufen. Bevor es dann zu Bett ging, hörten wir noch auf den zweiten Teil von Simsons Geschichte und ließen uns ermutigen wie Simson in schweren Situationen zu Gott zu rufen: „HERR, denke an mich und gib mir Kraft, Gott, noch dies eine Mal…“ (Richter 16,28)

Der einsetzende Regen verhinderte dann leider das Nachtgeländespiel, was die müden Pfadfinder nicht groß vermissten.

Nach einem guten Frühstück wurde am nächsten Morgen neben den Räumen der Ev. Stadtmission auch die Jurte aufgeräumt und abgebaut.

Wir wollen als Pfadfinder immer wieder unser Herz von Gottes Stärke und Liebe füllen lassen, indem wir seine Nähe suchen und in Liebe und Wertschätzung aufeinander zugehen.

Wir wollen ein Herz wie ein Löwe haben – stark, mutig und tapfer,
aber auch im Bewusstsein der königlichen Liebe, die wir durch Jesus Christus weitergeben dürfen.

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