Wenn aus selbstgepflückten Äpfeln leckerer Apfelsaft und Kuchen werden.
Während im Sommer die Pfadfinder ihren Stammplatz nur ab und an besuchen, da kein Stammtreff stattfindet, ist die Freude nach dem Sommer umso größer, wenn es endlich wieder losgeht. Schnell fällt dann der Blick auf die vielen reifen Äpfel an den Apfelbäumen und an die bereits zu Boden gefallenen. Dann heißt es „Allzeit Bereit!“ und mit Eimern, Kisten, Stangen und großer Motivation geht es ans Werk, denn jeder Pfadfinder weiß, welch herrlicher Saft aus den großen runden Äpfeln gewonnen werden kann.
Jede Sippe, mit Eimern und Stangen ausgerüstet, nahm einen der Obstbäume des Stammplatzes in Angriff. Während einige mit Stangen und Pflückern an die kostbaren Äpfel gelangten, kletterten andere flink in die Baumkronen und rüttelten wie der Herbstwind an den Zweigen. Schon bald ging hier und da ein Obstregen hernieder, gefolgt von freudigen Rufen und suchenden sammelnden Pfadfindern. Auf diese Weise wurden die Kisten und Körbe schnell gefüllt, bis der Baum nichts mehr herzugeben hatte.
So konnten wir uns am Ende über voll gepackte Kisten leckerer Äpfel und Brinen freuen. Außerdem wurde nebenbei das Fallobst des Sommers beseitigt, Löcher im Rasen von den Seeadlern gestopft und so mancher Apfel verspeist. Jetzt war alles bereit für das Apfelsaftpressen.
Bei Nieselregen statt Sonnenschein, doch mit viel Elan und frohen Herzen, machten wir uns am Sonntag danach an die Aufgabe unzählige Äpfel zu waschen, schneiden, entwurmen, häckseln, pressen und in kleine Flaschen abzufüllen. Nach und nachwurde der Saft mehr und die Äpfel in den Kisten weniger.
Nach dem Waschen und Schneiden mussten die Äpfel gehäckselt werden, damit sie sich leichter pressen lassen. Hier konnte jeder Pfadfinder seine Stärke und Ausdauer unter Beweis stellen, denn Äpfel können ganzschön hartnäckig sein.
Auch hierbei konnte sich jeder Pfadfinder auf die anderen verlassen. Denn alleine wurde es schnell schwer, die Kurbel zu bedienen und aufzupassen, dass der Häcksler nicht verrutscht. Aus den gehäckselten Äpfel konnten anschließend in der Presse endlich der süße Saft gepresst werden. Dabei musste stets aufgepasst werden, dass der Messbecher nicht überläuft. Bevor dies geschah, ging es schnellstens zum Abfüllen. Hier arbeiteten die Luchse, Rehe und Wanderflaken Hand in Hand.
Doch nicht nur Apfelsaft, sondern auch leckerer Kuchen ließ sich aus den Äpfeln backen. So wurde der Kaffe dienst der Pfadfinder auch zu einem Kuchendienst. Dabei bedienten die Pfadfinderinnen der Wildkatzen mit Unterstützung der Seeadler die Gottesdienstbesucher, während draußen der frische Apfelsaft floss.
Während wir kleine Schlücke des wunderbaren Apfel-Birnen-Gemisches trinken, freuen wir uns schon darauf im nächsten Jahr wieder in die Bäume zu steigen, um die Äpfel des Sommers zu ernten. Doch bis dahin liegen noch viele andere Abenteuer und Aktionen vor uns, bei denen ein Schluck Apfelsaft gelegen kommt.